Ordnung der Taufe und der Myronsalbung

Aufnahme eines Katechumenen
(Vorbereitung zur Taufe)

Handelt es sich bei dem Täufling um einen Säugling, so löst der Priester seine Windeln und legt seine Hand auf dessen Haupt; bei Erwachsenen stellt sich der Täufling, entkleidet und nur mit einem langen, weißen Gewand angetan, ohne Gürtel, barfuß und mit entblößtem Haupt und herabhängenden Armen, vor dem Taufbecken gen Osten. Der Priester haucht ihn dreimal an, und bekreuzigt ihn dreimal auf Haupt und Brust.

Darauf legt er seine Hand auf das Haupt des Täuflings und spricht: Lasset uns zum Herrn beten!
In deinem Namen, Gott der Wahrheit, und im Namen deines eingeborenen Sohnes und deines Heiligen Geistes, lege ich meine Hand auf deinen Diener N.N. (bzw. deine Dienerin N.N.), der (die) gewürdigt wurde, zu deinem heiligen Namen Zuflucht zu nehmen, um unter deinem Schutz und Schirm behütet zu werden. Befreie ihn (sie) von dem alten Trug und erfülle ihn (sie) mit Glauben an dich, mit Hoffnung auf dich und mit Liebe zu dir. Gewähre ihm (ihr), daß er (sie) begreife, daß du der eine, wahre Gott bist, mit deinem eingeborenen Sohn Jesus Christus und deinem Heiligen Geist. Gib, daß er (sie) in allen deinen Geboten wandele und das, was dir gefällig ist halte, weil der Mensch der deine Gebote hält, durch sie leben wird; trage ihn (sie) ein in das Buch des Lebens, vereinige ihn (sie) mit der HErde deiner Erbschaft, damit in ihm (ihr) verherrlicht werde dein heiliger Name und der Name deines geliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, und deines lebensspendenden Geistes. Es mögen deine Augen ihm (ihr) stets in Gnade zugewandt sein und deine Ohren seinem (ihrem) Flehen zuhören. Laß ihn (sie) und seine (ihre) Nachkommenschaft an dem Werk seiner (ihrer) Hände Freude haben. Laß ihn (sie) dich anbeten und deinen großen Namen preisen und möge er (sie) dich loben sein (ihr) Leben lang, denn dich preisen alle himmlischen Kräfte und dein ist die Herrlichkeit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit.
Lektor: Amen.

Darauf spricht der Priester die folgenden Exorzismen und Gebete:


Erster Exorzismus
Priester:
Lasset uns beten zum Herrn!
Teufel, dir wehrt der Herr, der in die Welt gekommen ist und unter den Menschen Wohnung genommen hat, auf daß er deine Gewaltherrschaft zerstöre und die Menschen befreie; er hat am Holz den Sieg über die feindlichen Kräfte errungen, als die Sonne sich verfinsterte und die Erde erbebte und die Gräber sich auftaten, und die Leiber der Heiligen auferstanden; er hat durch den Tod den Tod zerstört und denjenigen, der die Todesgewalt hatte – also dir, dem Teufel – die Kraft genommen. Ich beschwöre dich durch Gott, der auf den Baum des Lebens hinwies und die Cherubim mit dem flammenden Schwert bestellte, um ihn allseits zu bewachen. Sei abgewehrt und weiche von hinnen. Denn ich beschwöre dich durch den, der auf dem Meeresspiegel, wie über festes Land dahinwandelte und dem Sturm des Windes Einhalt gebot, dessen Blick den Meeresgrund trockenlegte und dessen Drohung Berge versetzte. Denn er selbst befiehlt dir auch jetzt durch uns: erschrick, fahre aus und hebe dich hinweg von diesem Geschöpf und kehre nicht zurück, verbirg dich nicht in ihm, begegne ihm nicht, wirke nicht auf es ein, weder bei Nacht noch am Tage, nicht am Morgen und nicht zur Mittagszeit, sondern fahre aus in deine Unterwelt, bis auf den großen Tag des Gerichts, der schon bereitet ist. Erschrick vor Gott, der da thront auf den Cherubim und überschaut die Abgründe, vor dem erzittern die Engel, die Erzengel, die Throne, die Herrschaften, die Fürstentümer, die Gewalten, die Kräfte, die vieläugigen Cherubim und die sechsflügeligen Seraphim, vor dem erzittern Himmel und Erde, das Meer und alles, was darinnen ist. Fahre aus und hebe dich hinweg aus dem besiegelten neuerwählten Krieger Christi, unseres Gottes, denn ich beschwöre dich durch den, der da einhergeht auf den Flügeln des Windes, der flammendes Feuer zu seinen Dienern macht; hebe dich hinweg aus diesem Geschöpf, mitsamt all deiner Kraft und all deinen Geistern, denn gepriesen wird der Name des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit. Amen.

Zweiter Exorzismus
Priester:
Lasset uns beten zum Herrn!
Gott, der Heilige, Furchtbare, Hochherrliche, der in all seinen Werken und in seiner Kraft unbegreiflich und unerforschlich ist, er, der dir, Teufel und allen deinen mitwirkenden Kräften die Strafe der ewigen Qual vorherbestimmt hat, befiehlt dir durch uns, seine unwürdigen Diener, daß du dich hinwegbegebest von diesem (dieser) mit dem Namen unseres Herrn Jesus Christus, des wahrhaftigen Gottes, Bezeichneten. Ich beschwöre dich, den allbösen, unreinen, befleckten, abscheulichen und feindlichen Geist durch die Kraft Jesu Christi, der alle Gewalt hat im Himmel und auf Erden, der dem tauben und dem stummen Dämon gesagt hat: »Fahre aus von diesem Menschen und ziehe nicht wieder in ihn ein.« So hebe dich hinweg, erkenne, daß deine Kraft eitel ist, die nicht einmal mehr über Säue Gewalt hat; erinnere dich dessen, der dir einst deine Bitte gewährte, daß du in die HErde der Säue fahren durftest. Fürchte dich vor dem Gott, auf dessen Geheiß die Erde auf den Gewässern fest ward, der den Himmel erschaffen und die Berge wie mit einem Baulot errichtet, und die Täler wie mit einem Maß gemessen, und der Sand zur Grenze des Meeres gesetzt und in ungestümen Gewässern einen sicheren Ffad gemacht, der die Berge berührt und sie rauchen, der sich umkleidet mit Licht wie mit einem Gewand, der ausgespannt hat den Himmel wie ein Zeltdach, der wölbet es oben mit Wasser und hat die Erde auf ihren Grundlagen befestigt, daß sie nicht wanket in alle Ewigkeit, der herbeiruft die Wasser des Meeres, daß sie nicht bedecken die ganze Erde. Hebe dich hinweg von diesem (dieser), der (die) zur heiligen Erleuchtung vorbereitet wird. Ich beschwöre dich, durch das heilbringende Leiden unseres Herrn Jesus Christus, durch seinen kostbaren Leib und sein Blut und seine furchterregende Wiederkunft; denn er wird kommen und nicht säumen, zu richten die ganze Erde, und wird dich und deine mitwirkenden Kräfte im Feuer der Hölle vErderben, indem er dich der Finsternis draußen überantwortet, wo der Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. Denn die Macht gehört Christus, unserem Gott, mit dem Vater und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit. Amen.

Dritter Exorzismus
Priester:
Lasset uns beten zum Herrn!
Herr Sabaoth, Gott Israels, der du heilst alle Krankheit und Gebrechen! Schaue herab auf deinen Diener (bzw. deine Dienerin), prüfe ihn (sie) und vertreibe von ihm (ihr) hinweg alle Einwirkungen des Teufels; wehre den unreinen Geistern und verjage sie und reinige das Werk deiner Hände; wende bald deine gewaltige Macht an, schleudere den Satan unter seine (ihre) Füße, und gewähre deinem Diener (bzw. deiner Dienerin) den Sieg über ihn und über seine unreinen Geister, damit er (sie) deine Gnade empfange, und gewürdigt werde deiner unwandelbaren, himmlischen Sakramente und lobpreise den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit.
Lektor: Amen.

Gebet
Priester:
Lasset uns beten zum Herrn!
Ewig Seiender, Gebieter, Herr, der du den Menschen nach deinem Bild und Gleichnis erschaffen und ihm die Fähigkeit zum ewigen Leben verliehen hast, der du ihn auch dann, als er durch die Sünde abgefallen war, nicht verworfen hast, sondern durch die Menschwerdung deines Christus die Erlösung der Welt erwirkt hast, erlöse du selbst auch dieses dein Geschöpf aus der Knechtschaft des Feindes; nimm es auf in dein himmlisches Reich, öffne ihm die geistigen Augen, damit in ihm erstrahle das Licht deines Evangeliums; geselle ihm (ihr) für sein (ihr) Leben einen lichten Engel, der ihn (sie) beschütze vor allen Nachstellungen des Widersachers, vor den bösen Begegnungen, vor Dämonen und vor üblen Schwärmereien. Darauf haucht der Priester den Täufling dreimal an und bezeichnet die Stirn, den Mund und die Brust, indem er leise spricht: Entferne von ihm (ihr) jeden tückischen und unreinen Geist, der in seinem (ihrem) Herzen heimlich nisten könnte (dieser Satz wird dreimal wiederholt) den Geist der Täuschung, den Geist der Heuchelei, den Geist des Götzendienstes und jeder Habgier, den Geist der Lüge und jeglicher Unreinheit, die sich alle durch teuflische Einwirkung einschleichen mögen. Und mache ihn (sie) zu einem Schäflein deiner geistlichen HErde, zu einem ehrbaren Mitglied deiner Kirche, zu einem Miterben (Miterbin) deines Reiches, damit er (sie), nach deinen Geboten lebend, das Siegel seiner (ihrer) Seele ungebrochen bewahrt und ihr geistliches Gewand unbesudelt erhält, und so die Seligkeit der Heiligen in deinem Reiche erhalten möge (laut):durch die Gnade, die Barmherzigkeit und die Menschenliebe deines eingeborenen Sohnes, mit dem du gepriesen wirst, samt deinem allheiligen, gütigen und lebensspendenden Geiste, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit. Amen.

Täufling und Paten wenden sich sodann gen Westen und der Priester fragt:Entsagst du dem Satan und allen seinen Werken und allen seinen Engeln und all seinem Dienst und all seinem Hochmut?
Täufling (bzw. Pate oder Patin):
Ich entsage.
Frage und Antwort werden dreimal wiederholt, um den festen Entschluß des Täuflings zu bezeugen.

Danach fragt der Priester: Hast du dem Satan entsagt?
Täufling (bzw. Pate): Ja, ich habe entsagt.
Auch hier wird Frage und Antwort dreimal wiederholt.
Priester:
So blase ihn an und bespucke ihn!

Das Taufgelübde

Täufling und Paten wenden sich jetzt gen Osten.
Priester:
Schließest du dich Christus an?
Täufling: Ja, ich schließe mich Ihm an.
(Frage und Antwort, dreimal)
Priester: Hast du dich Christus angeschlossen?
Täufling: Ja, ich habe mich Ihm angeschlossen.
(Frage und Antwort, ebenfalls dreimal)
// Priester:
Glaubst du an Ihn?
Täufling:
Ja, ich glaube an Ihn, als an meinen König und Gott.

Ich glaube an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt. Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Licht vom Lichte, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater, durch ihn ist alles geschaffen. Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen, hat Fleisch angenommen aus dem Heiligen Geist und der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden. Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, hat gelitten und ist begraben worden, ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift und ist aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten; seiner Herrschaft wird kein Ende sein. Ich glaube an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten; und an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden. Ich erwarte die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt. Amen. II
der Abschnitt zwischen den Zeichen // wird dreimal gesprochen.

Priester (nochmals): Hast du dich Christus angeschlossen?
Täufling:
Ja, ich habe mich Ihm angeschlossen.
Priester:
So falle vor Ihm nieder und bete Ihn an!
der Täufling fällt nieder und betet an mit den Worten:

Ich bete an den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist, die wesenseine und unteilbare Dreifaltigkeit.
Priester:
Gepriesen sei Gott, der da will, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit. Amen.

Darauf spricht der Priester folgendes Gebet:
Lasset uns beten zum Herrn !
Gebieter, Herr unser Gott, berufe deinen Diener N.N. (bzw. deine Dienerin N.N.) zu deiner heiligen Erleuchtung und würdige ihn (sie) der großen Gnade deiner heiligen Taufe; entkleide ihn (sie) des altes Wesens, erneuere ihn (sie) zum ewigen Leben und erfülle ihn (sie) mit der Kraft deines Heiligen Geistes zur Einigung mit deinem Christus, damit er (sie) nicht ein Sklave des Fleisches sei, sondern ein Kind deines Reiches, durch die Gnade und das Wohlgefallen deines eingeborenen Sohnes, mit dem du gepriesen bist samt deinem allheiligen, gütigen und lebensspendenden Geiste, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit.
Lektor: Amen.
Der Priester spricht dann eine kurze Entlassung.

Ordnung der heiligen Taufe

Nach dieser Vorbereitung wird das hl. Sakrament der Taufe gespendet, und zwar nach folgender Ordnung:
Der Priester zieht ein helles (am besten weißes) Gewand an und die Kirche wird voll beleuchtet (dabei alle Kerzen angezündet); dann räuchert der Diakon bzw. der Priester im Gotteshaus (bzw. im Raum, wo die Taufe stattfinden soll).
Diakon:
Gib den Segen, Gebieter!

Priester: Gepriesen sei das Reich des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen.

Diakon:  In Frieden lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Um den Frieden von oben und um das Heil unserer Seelen, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Um den Frieden der ganzen Welt, um den Wohlbestand der heiligen Kirchen Gottes und um die Einigung aller lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Für dieses heilige Gotteshaus und für jene, die es mit Glauben, Frömmigkeit und Gottesfurcht besuchen, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Für unseren Herrn und Vater, den heiligsten Patriarchen (Name), und für unseren Hochwürdigsten Erz/Bischof (Name), für die ehrwürdige Priesterschaft, den Diakonat in Christus, für den gesamten Klerus und für das Volk, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Daß geheiligt werde dieses Wasser durch die Kraft, die Wirkung und das Herabkommen des Heiligen Geistes, lasset uns zum Herrn beten.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Daß gesandt werde auf dieses Wasser die Gnade der Erlösung, der Segen des Jordans, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Daß herabkomme auf dieses Wasser die reinigende Wirkung der Hochheiligen Dreifaltigkeit, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Daß wir durch das Herabkommen des Heiligen Geistes mit dem Licht der Erkenntnis und der Frömmigkeit erleuchtet werden, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Daß durch dieses Wasser vertrieben wird die feindliche Kraft, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Daß der (die) in ihm getauft wird des unvergänglichen Reiches würdig werde, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Für den (die) jetzt zur heiligen Taufe Kommenden und um sein (ihr) Heil, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Auf daß er (sie) sich als Kind des Lichtes und erbe (Erbin) der ewigen Güter erweise, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Daß er (sie) miteingepflanzt werde und teilhabe an dem Tod und der Auferstehung Christi, unseres Gottes, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Daß ihm (ihr) das geistliche Gewand der Taufe – Unterpfand des Geistes -unbefleckt und unsträflich am furchtbaren Tag des Gerichtes Christi, unseres Gottes, bewahrt werde, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Daß dieses Wasser ihm (ihr) zum Bad der Wiedergeburt, zur Vergebung der Sünden und zur Bekleidung mit Unverweslichkeit werde, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Daß Gott der Herr die Stimme unseres Flehens erhöre, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Daß er (sie) und auch wir befreit werden von aller Trübsal, von Zorn, Not und Bedrängnis lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Stehe bei, errette, erbarme dich und wache über uns, o Gott, durch deine Gnade.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Unserer allheiligen, allreinen, hochgelobten und ruhmreichen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immerjungfrau Maria mit allen Heiligen gedenkend, lasset uns uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, unserem Gott, anbefehlen.
Chor: dir, o Herr.

Während der Diakon die Litanei spricht, betet der Priester leise:

Barmherziger und gnädiger Gott, der du Herzen und Nieren prüfest und der du allein die Geheimnisse der Menschen kennst, weil doch vor dir kein Ding verborgen bleibt, sondern alles bloß und enthüllt vor deinen Augen steht, der du weißt, was an mir ist; verabscheue mich nicht und wende nicht dein Angesicht von mir ab, sondern vergib mir in dieser Stunde meine Übertretungen, der du Nachsicht hast mit den Sünden der Menschen und sie führst zur Bekehrung. Wasche ab die Unreinheit meines Leibes und meiner Seele und heilige mich ganz mit deiner vollkommenen, unsichtbaren Kraft, durch deine geistliche Hand, auf daß ich, nachdem ich den anderen die Freiheit verkündigt habe und ihnen diese im vollkommenen Glauben an deine unaussprechliche Huld vermittle, nicht selbst als Knecht der Sünde untauglich gefunden werde. Nein, Herr, du allein gütiger Menschenfreund, laß mich nicht gedemütigt und beschämt von hinnen gehen, sondern sende mir aus der Höhe deine Kraft; stärke mich zum Dienst an diesen deinen großen, himmlischen Sakramenten und gestalte deinen Christus in ihm (ihr), der (die) im Begriff ist, durch meine Unwürdigkeit wiedergeboren zu werden und erbaue ihn (sie) auf dem Grunde deiner Apostel und Propheten; stürze ihn (sie) nicht, sondern pflanze ihn (sie) ein, als Pflanze der Wahrheit, in deine heilige, katholische und apostolische Kirche und reiße ihn (sie) nicht aus, damit er (sie) an Frömmigkeit zunimmt und daß auch durch ihn (sie) verherrlicht werde dein hochheiliger Name, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit. Amen.
(Bemerkung im Text des Euchologions: Man wisse, daß der Priester nichts von diesem laut betet, sondern auch das »Amen« unhörbar spricht.)

Darauf laut:
Groß bist du Herr, und wunderbar sind deine Werke und kein Wort reicht hin, um deine Wunder zu preisen! (dreimal)
Denn du hast nach deinem Willen das Weltall aus dem Nichtsein ins Dasein geführt; durch deine Macht erhältst du die Schöpfung und durch deine Vorsehung verwaltest du die Welt. Aus vier Elementen hast du die (ganze) Schöpfung gebildet und durch vier Jahreszeiten den Kreis des Jahres gekrönt. Vor dir erzittern alle geistigen Kräfte; dich preist die Sonne, dich verherrlicht der Mond, dir dienen die Sterne, dir gehorcht das Licht, vor dir erschauern die Abgründe, dir dienen die Quellen. Du hast ausgebreitet den Himmel wie eine Umhüllung, du hast die Erde über den Gewässern gegründet, du hast das Meer mit Sand umrahmt, du hast die Luft zum Atmen ausgegossen. Es dienen dir die Kräfte der Engel, die Chöre der Erzengel beten dich an, die vieläugigen Cherubim und die sechsflügeligen Seraphim umgeben und verhüllen sich vor deiner unnahbaren Herrlichkeit. Denn du, der unbeschreibliche, anfanglose und unaussprechliche Gott, du kamst auf die Erde in Gestalt eines Knechtes und machtest dich den Menschen gleich, weil du nicht ertrugst, o Herr, ob der Tiefe deines Erbarmens, anzusehen, wie das Menschengeschlecht vom Teufel versklavt wurde; darum kamst du und erlöstest uns. Wir erkennen deine Gnade, wir verkünden dein Erbarmen, wir verhehlen nicht deine Wohltat. Die Geschlechter unserer Natur hast du befreit, den Schoß der Jungfrau hast du durch deine Geburt geheiligt; die ganze Schöpfung preist dich, den Erschienenen, denn du, unser Gott, zeigtest dich auf Erden und verkehrtest mit den Menschen. Du hast die Fluten des Jordans geheiligt, der du vom Himmel auf sie deinen Heiligen Geist herabsandtest und hast dadurch die Häupter der Dämonen, die sich dort eingenistet hatten, zermalmt.
Du selbst also, menschenliebender König, komm auch jetzt, und durch die Herabkunft deines Heiligen Geistes, heilige dieses Wasser! (dreimal)
Und gib ihm die Gnadengabe der Erlösung, den Segen des Jordans, erweise es als Quell der Unverweslichkeit, als Geschenk zur Heiligung, zur Befreiung von Sünden, zur Heilung von Krankheiten, zum Verderben von Dämonen; mache es den feindlichen Kräften unzugänglich, erfüllt mit Engelskraft. Es mögen vor ihm fliehen, die deinem Gebilde nachstellen; denn deinen Namen, Herr, rufe ich an, den wunderbaren und herrlichen, der deinen Widersachern furchtbar ist.
Daraufhin bekreuzigt der Priester das Taufwasser dreimal, indem er seine Finger hineintaucht, dann haucht er es an und spricht:
Unter dem Zeichen deines Kreuzes mögen alle feindlichen Kräfte zerschmettert werden! (dreimal)
Es seien hinweggescheucht von uns alle in der Luft befindlichen, unsichtbaren, falschen Geister; wir bitten dich, o Herr, es möge sich nicht in dem Wasser ein böser Geist der Finsternis verbergen, der Verfinsterung der Gedanken und Verwirrung des Gemütes herbeiführe; vielmehr erweise dieses Wasser als Wasser der Erlösung, als Wasser der Heiligung, als Reinigung des Fleisches und des Geistes, als Lösung von Fesseln, als Nachlaß von Übertretungen, als Erleuchtung der Seele, als Bad der Wiedergeburt, als Gnadengabe der Kindschaft, als Gewand der Unverweslichkeit, als Quelle des Lebens, denn du sagtest, Herr: »Waschet euch, und werdet rein, tut ab das Böse von euren Seelen«. Du hast uns geschenkt die Wiedergeburt von oben, durch das Wasser und den Geist. Erscheine, Herr, über diesem Wasser und gib, daß der (die), welcher (welche) in ihm getauft wird, indem er den alten Menschen ablegt, der durch die Lüste der Verführung verderbt wurde und nun den neuen, nach dem Bilde seines Schöpfers erneuerten, anzieht, damit er (sie) durch die Taufe teilhaftig deines Todes geworden, auch teilhaftig deiner Auferstehung werde; gib, indem, daß er (sie) die Gabe des Heiligen Geiste bewahrt und das Unterpfand der Gnade mehrt, er (sie) den Ehrenpreis der himmlischen Berufung nach oben erhalte und den Erstgeborenen zugezählt wird, die im Himmel verzeichnet sind in dir, unserem Gott und Herrn Jesus Christus. Denn dir gebührt alle Herrlichkeit, Ehre und Anbetung, mit deinem anfanglosen Vater und deinem allheiligen und lebensspendenden Geiste, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen.

Priester:
Friede allen!
Chor:
Und mit deinem Geiste.
Diakon:
Neiget eure Häupter dem Herrn!
Chor:
D
ir, o Herr!
Darauf haucht der Priester dreimal das Ölgefäß an, welches vom Diakon, bzw. vom Taufpaten gehalten wird und bekreuzigt dreimal das Öl.
Diakon:
Lasset uns beten zum Herrn !
Chor:
Herr, erbarme dich!
Priester:
Gebieter, Herr, Gott unserer Väter, der du denen in der Arche Noahs eine Taube mit einem Ölzweig, als Zeichen der Versöhnung und der Errettung von der Sintflut geschickt, und dadurch das Geheimnis der Gnade vorgebildet hast, der du die Frucht des Ölbaumes zur Erfüllung deiner heiligen Mysterien hinzugefügt hast, der du diejenigen, die unter dem Gesetz waren, mit Heiligem Geist erfüllst, jene aber, die bereits unter der Gnade sind, vollkommen machst! Segne + du selbst auch dieses Öl mit der Kraft und Wirkung des Heiligen Geistes durch dessen Herabkommen, damit es zur Salbe der Unverweslichkeit werde, zur Waffe der Gerechtigkeit, zur Erneuerung der Seele und des Leibes, zur Abwehr jeder teuflischen Einwirkung, zum Schutz vor allen Übeln für die, welche im Glauben sich damit salben, oder von ihm kosten, zu deiner Ehre und zur Ehre deines eingeborenen Sohnes und deines allheiligen, gütigen und lebensspendenden Geistes, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen.
Diakon: Lasset uns aufmerken!

Während der Priester zusammen mit der Gemeinde dreimal »Halleluja« singt, gießt er mit dem Öl dreimal ein Kreuz in das Wasser und ruft: Gepriesen sei Gott, der da erleuchtet und heiligt jeden Menschen, der in die Welt kommt, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen.
Daraufhin wird der Täufling gebracht (bzw. hineingeführt).

Die Ölsalbung vor der Taufe

Der Priester nimmt dann von dem Öl und bildet das Kreuzzeichen auf der Stirn, der Brust und zwischen den Schultern des Täuflings; mit dem Worten:
(bei der Salbung der Stirn):

Gesalbt wird der Diener (bzw. Dienerin), Gottes N.N. mit dem Öl der Freude, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
(beim Salben der Brust):

Zur Heiligung der Seele und des Leibes;
(beim Salben der Ohren):

Daß er (sie) den Glauben höre;
(beim Salben der Hände):

deine Hände schufen mich und bildeten mich;
(beim Salben der Füße):

Auf daß er (sie) wandle auf dem Weg deiner Gebote.

Die Taufe

Nach dieser Salbung spendet der Priester das Sakrament der Taufe durch dreimaliges Eintauchen des Täuflings in das Taufbecken, unter Sprechen der Taufformel: Getauft wird der Diener (die Dienerin) Gottes N.N. im Namen des Vaters – Amen – und des Sohnes – Amen – und des Heiligen Geistes – Amen.

Nach der Taufe singt der Priester zusammen mit der Gemeinde den Psalm 31.
Wohl dem, dem die Übertretungen erlassen sind, dem die Sünden nicht angerechnet werden! Wohl dem, dem der Herr die Missetat nicht zurechnet, in dessen Geist kein Falsch ist! Denn da ich’s wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine durch mein täglich Rufen, denn deine Hand war Tag und Nacht schwer auf mir, daß mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer Dürre wird. Darum bekannte ich dir meine Sünde und verhehlte meine Missetat nicht. Ich sprach: Ich will dem Herrn meine Missetat bekennen. Da vergabst du mir die Unfrömmigkeit meines Herzens. Deswegen werden alle Heiligen zu dir beten zur rechten Zeit; darum, wenn große Wasserfluten kommen, werden sie nicht an diese gelangen. Du bist mein Schirm; du wirst mich vor der Trübsal schützen, du umgibst mich mit den Freuden der Errettung.»Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du wandeln sollst, ich will dich mit meinen Augen leiten.« Seid nicht wie Rosse und Maultiere, die nicht verständig sind, denen man Zaum und Gebiß ins Maul legt, wenn sie nicht zu dir wollen. Der Gottlose hat viel Plage; wer aber auf den Herrn hofft, den umgibt er mit Güte. Freuet euch des Herrn und seid fröhlich, ihr Gerechten und rühmt euch, alle ihr Frommen.

Das heilige Sakrament der Myronsalbung

Daraufhin spricht der Priester das Gebet der Myronsalbung.
Priester:
Lasset uns beten
zum Herrn!
Chor: Herr, erbarme dich!

Priester (leise): Gelobt seist du, Herr Gott, du Allmächtiger, du Quelle der Güter, Sonne der Gerechtigkeit, der du das Licht des Heiles durch die Erscheinung deines eingeborenen Sohnes, unseres Gottes, denen in der Finsternis erstrahlen ließest, und der du uns Unwürdigen die selige Reinigung in der heiligen Taufe und die göttliche Heiligung in der lebendigmachenden Salbung verliehen hast, der du auch jetzt geruht hast, deine(n) neu erleuchtete(n) Diener (Dienerin) N.N. aus dem Wasser und dem Geist wiedergeboren werden zu lassen, ihm (ihr) auch die Vergebung der vorsätzlichen und nicht vorsätzlichen Sünden geschenkt hast, du selbst nun, Gebieter, barmherziger König der Könige, gewähre ihm (ihr) auch die Besiegelung der Gabe deines heiligen und anbetungswürdigen Geistes und den Empfang des heiligen Leibes und des göttlichen Blutes deines Christus. Bewahre ihn (sie) in deiner Heiligung, befestige ihn (sie) im orthodoxen Glauben, erlöse ihn (sie) von dem Bösen und all seinen Nachstellungen und durch die heilbringende Furcht vor dir, erhalte in Unschuld und Gerechtigkeit seine (ihre) Seele, auf daß er (sie), in jedem Worte und Werke dir wohlgefällig, Sohn und Erbe (Tochter und Erbin) deines himmlischen Reiches werde,
(laut):
denn du bist unser Gott, der Gott des Erbarmens und des Heils und dir senden wir den Lobpreis empor, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen.

Die Myronsalbung

Nach diesem Gebet salbt der Priester den Getauften mit dem heiligen Myron (Chrisam) an Stirn, Augen, Nasenflügeln, Mund, beiden Ohren, Brust, Hände und Füße, wobei er jedesmal spricht:
Siegel der Gabe des Heiligen Geistes. Amen.
Nach der Salbung wird vom Priester dem Getauften sein Taufkleid (bzw. =hemd) angezogen, mit den Worten:
Gekleidet wird der Diener (die Dienerin) Gottes N.N.mit dem Gewand der Gerechtigkeit, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Dann singt der Priester mit der Gemeinde das Troparion auf Ton 8:

Reiche mir das Lichtgewand, der du dich mit Licht umkleidest wie mit einem Gewand, erbarmungsvoller Christus, unser Gott!
Daraufhin schreitet der Priester mit dem Täufling und den Paten dreimal um das Taufbecken herum, während der Chor (bzw. die Gemeinde) dreimal singt:

Alle, die ihr in Christus getauft seid, habt Christus angezogen. Halleluja.
Diakon: Lasset uns aufmerken!
Prokimenon, Ton 3: Der Herr ist mein Licht und mein Heil!
Vers: Der Herr ist meines Lebens Zuflucht!
Diakon: Weisheit!
Lektor:
Lesung aus dem Brief des Heiligen Apostels Paulus an die Römer.

Diakon:
Lasset uns aufmerken!
Apostellesung (Rom. 6, 3-12):

Brüder, wisset ihr nicht, daß alle, die wir in Christus Jesus getauft sind, sind auf seinen Tod hin getauft. Wir sind in seinen Tod hinein mit Ihm durch die Taufe begraben, damit, wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, auch wir in einem neuen Leben wandeln. Denn wenn wir mit ihm im Abbild seines Todes zusammengewachsen, dann werden wir es auch in seiner Auferstehung sein. Wir wissen ja, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt wurde, damit der Leib der Sünde zerstört werde und wir nicht mehr der Sünde dienen. Denn wer gestorben ist, der ist dadurch frei geworden von der Sünde. Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, daß wir auch mit ihm leben werden. Wir wissen ja, daß Christus von den Toten erweckt, hinfort nicht stirbt; der Tod kann hinfort über Ihn nicht herrschen. Denn was er gestorben ist, so ist er der Sünde gestorben ein für allemal; was er aber lebt, so lebt er Gott. So müßt auch ihr von euch denken; ihr seid tot der Sünde, aber ihr lebt Gott in Christus Jesus, unserem Herrn.
Priester:
Friede sei mit dir, Lektor.

Chor: Halleluja. (dreimal)
Diakon:
Weisheit! Aufrecht! Lasset uns das heilige Evangelium hören!
Priester: Friede allen!
Chor: Und mit deinem Geiste.
Priester: Lesung aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus (Matth. 28,16 – 20)
Diakon: Lasset uns aufmerken!

Zu dieser Zeit gingen die elf Jünger nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte; und da sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; etliche aber zweifelten. Und Jesus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: »Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.«
Chor: Ehre sei dir, o Herr, Ehre sei dir!

Gebete bei der Abwaschung der Salbung

Erstes Gebet
Priester:
Friede allen!
Chor:
Und mit deinem Geiste.
Diakon:
Neiget eure Häupter dem Herrn!
Chor: Dir, o Herr!
Diakon: Lasset
beten und zum Herrn !
Chor (bzw. Lektor): Herr, erbarme dich!
Priester:
Der du die Vergebung der Sünden durch die heilige Taufe deinem Diener (bzw. deiner Dienerin) geschenkt und ihm (ihr) nach seiner (ihrer) Wiedergeburt ein neues Leben verliehen hast, du selbst, Herr, laß das Licht deines Angesichts in seinem (ihrem) Herzen allezeit strahlen; erhalte den Schild seines (ihres) Glaubens, unangetastet durch feindliche Einwirkung; bewahre rein und unbefleckt an ihm (ihr) das Gewand der geistlichen Unverweslichkeit, das er (sie) angezogen hat, erhalte in ihm durch deine Gnade das geistliche Siegel unverletzt und bleibe ihm (ihr) und uns gnädig, wegen der Fülle deiner Freigebigkeit.
Denn gepriesen und verherrlicht sei dein hocherhabener Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen.

Zweites Gebet
Diakon:
Lasset uns
beten zum Herrn !
Chor:
Herr, erbarme dich!
Priester:
Gebieter, Herr, unser Gott, der du durch das Taufbad die himmlische Erleuchtung den Täuflingen schenkest, der du deinem(r) neugetauften(r) Diener (Dienerin) N.N. nun durch Wasser und Geist die Vergebung der vorsätzlichen und unvorsätzlichen Sünden gewährt hast, lege auf ihn (sie) deine mächtige Hand und behüte ihn (sie) in der Macht deiner Güte; bewahre unentwendbar sein (ihr) Unterpfand und mache ihn (sie) würdig des ewigen Lebens und deines Wohlgefallens. Denn du bist unsere Heiligung und dich lobpreisen wir, den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen.

Priester: Friede allen!
Chor:
Und mit deinem Geiste.
Priester: Neiget eure Häupter dem Herrn!
Chor: Dir, o Herr!

Drittes Gebet
Diakon:
Lasset uns zum Herrn beten!
Chor:
Herr, erbarme dich!
Priester:
Der (die) dich, Christus, unseren Herrn, angezogen hat, hat vor dir mit uns sein (ihr) Haupt gebeugt; behüte ihn (sie), daß er (sie) eine(n) unbesiegbaren Kämpfer(-in) gegen die bleibt, welche ungerecht Feindschaft gegen ihn und uns hegen, und als Sieger durch das Tragen deiner unvergänglichen Kronen erweise.
Denn dein ist es, dich zu erbarmen und uns zu erlösen und dir senden wir den Lobpreis empor, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen.
Daraufhin nimmt der Priester einen Schwamm oder einen Wattebausch, taucht ihn ins Wasser und wischt die gesalbten Stellen ab, mit den Worten:

Du bist getauft worden, du bist erleuchtet worden, du bist mit Myron gesalbt worden, du bist gerechtfertigt worden, du bist abgewaschen worden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Gebete bei der Haarschneidung

Diakon: Lasset uns beten zum Herrn!

Chor: Herr, erbarme dich!

Priester:
Gebieter, Herr unser Gott, der du durch dein Bild den Menschen beehrt hast, und ihn mit einer vernunftbegabten Seele und einem wohlgestalteten Leib versehen hast, auf daß er dieser vernunftbegabten Seele dienstbar sei, der du das Haupt obenan gesetzt und darin die meisten Sinne, harmonisch aufeinander abgestimmt, eingepflanzt hast; den Kopf aber mit Haaren bedecktest, damit er durch die Veränderungen der Luft nicht beeinträchtigt werde; der du alle Glieder im Körper weise verteilt hast, damit sie alle dich, als vortrefflichen Künstler, verherrlichen, du selbst, o Herr, hast durch den Apostel Paulus das Gefäß deiner Erwählung uns geboten, daß alles, was wir tun, zu deiner Ehre geschehe, segne + diesen (diese) zu der ersten Beschneidung seines (ihres) Haares gekommene(n) Diener (Dienerin) N.N. samt seinen (ihren) Taufpaten; laß sie deine Gebote erlernen und tun, was dir wohlgefällt. Denn du bist ein barmherziger und menschenliebender Gott und dir senden wir den Lobpreis empor, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen.

Priester: Friede allen!
Chor: Und mit deinem Geiste.

Zweites Gebet
Diakon:
Lasset uns beten zum Herrn!
Chor:
Herr, erbarme dich!
Der Priester legt seine Hand auf das Haupt des Täuflings und spricht:
Herr unser Gott, der du durch die Fülle des Taufbades jene, die an dich glauben, geheiligt hast, segne diesen vor dir stehenden Täufling; dein Segen komme auf sein Haupt herab. Gleichwie du durch deinen Propheten Samuel den König David gesegnet hast, so segne auch das Haupt deines Dieners (deiner Dienerin) N.N. durch meine des Sünders Hand, indem du über ihn (sie) durch deinen Heiligen Geist herabkommst, auf daß er (sie) bei zunehmendem Alter, dereinst auch bei ergrautem Haar dir Lobpreis emporsende und das Glück Jerusalems an allen Tagen seines (ihres) Lebens schauen möge.
Denn dir gebühret alle Herrlichkeit, Ehre und Anbetung, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen.

Hierauf beschneidet der Priester das Haar des Täuflings in Kreuzform und spricht: Beschnitten wird das Haar des Dieners (der Dienerin) Gottes N.N.  im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Chor: Amen.

Diakon: Erbarme dich unser, o Gott, nach deiner großen Barmherzigkeit, wir bitten dich: Erhöre uns und erbarme dich.
Chor: Herr, erbarme dich. (dreimal)

Diakon: Noch beten wir um Gnade, Leben, Frieden, Gesundheit, Heil, Nachlassung und Vergebung der Sünden der Diener Gottes N.N., der Taufpaten und des (der) neuerleuchteten (r) N.N.
Chor: Herr, erbarme dich. (dreimal)

Priester: Denn ein gnädiger und menschenliebender Gott bist du, und dir senden wir den Lobpreis empor, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen.

Die Entlassung

Priester: Ehre sei dir, Christus, Gott, unsere Hoffnung, Ehre sei dir.
Chor: Ehre sei dem Vater und Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit. Amen. Herr, erbarme dich. (dreimal) Gib den Segen.

Priester: Der sich um unseres Heiles willen im Jordan von Johannes taufen ließ, Christus, unser wahrer Gott, möge um der Fürbitten willen seiner allerreinsten Mutter, des ehrwürdigen und ruhmreichen Propheten, Vorläufers und Täufers Johannes, der heiligen und hochgelobten Apostel, des (bzw. der) Heiligen N.N. (dessen bzw. deren Namen dem Neugetauften gegeben wurde) und aller Heiligen, sich unser erbarmen und uns erretten, denn er ist gütig und menschenliebend.
Chor: Amen.

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